Auf Virchows Pfaden

11. Mai 2016
Auf Virchows Pfaden

Jährlich besuchen rund 90.000 Menschen das Berliner Medizinhistorische Museum. Bei sonnigem Wetter trafen wir uns dort zu zwölft zu einer Führung am 01.04.2016.

Hervorgegangen aus dem Pathologischen Museum Rudolf Virchows, befindet sich das Museum im ehemaligen Museumshaus des Instituts für Pathologie auf dem traditionsreichen Gelände der Charité (Campus Mitte). Auf einer Ausstellungsfläche von 800 qm wird die Entwicklung der Medizin der letzten 300 Jahre erläutert.

Durch ein großes, über die gesamte Länge der Schauräume gezogener Text-Bildband mit zahlreichen Informationen wird aus der Geschichte der Charité erzählt.

Der Rundgang begann vor Vitrinen mit Apparaten für Messungen am Muskel aus dem frühen 18. Jahrhundert. Wie in einem Labor der Physiologie führten wir in Gedanken Experimente durch. Wir ließen uns auf dem Nachbau des Berliner Anatomischen Theaters nieder. Danach gelangten wir in den Seziersaal des Pathologen Rudolf Virchow. Im historischen Krankensaal führte uns der Museumsführer an ein Krankenbett mit einer eisernen Lunge. Wir hatten Gelegenheit, auch die anderen 9 „Fälle“ aus drei Jahrhunderten anzuschauen. Von der jungen Frau mit einer „schwierigen Geburt“ 1727 bis zu einem Sepsis-Patienten auf einer Intensivstation 2006.

Wichtiger Bestandteil der Ausstellung ist die berühmte, von Rudolf Virchow begründete Präparate-Sammlung: 750 pathologisch-anatomische Feucht- und Trockenpräparate. Die Objekte werden in würdevoller Weise gezeigt, die Exponate nicht aus Sensationsgier gesammelt. Sie dienen bis heute Medizinstudenten und interessierten Laien als Anschauungsmaterial.

Nachdem wir unseren Wissensdurst gestillt haben, stillten wir im Café Luise noch den Kaffeedurst. Bei fröhlichen Gesprächen. Ein schöner Tag.

U. Oddoy

2016-04-01 Besuch im Medizinmuseum der Charité (1)2016-04-01 Besuch im Medizinmuseum der Charité (4)