“Einfach. Klar. Mit Kernseife. Nackte Füße in nassem Gras. Liebe und Vertrauen …”

2. Mai 2023
“Einfach. Klar. Mit Kernseife. Nackte Füße in nassem Gras. Liebe und Vertrauen …”

Einfach. Klar. Mit Kernseife. Nackte Füße in nassem Gras. Liebe und Vertrauen 

…ist der 1. Teil eines Zitats von Engelbert Diegmann – dessen 2. Teil gab´s schon Mitte Dezember online:

…. Dass man nicht im Halbdunkel sitzt und sich andauernd eigenen Stuss ausdenkt.


2022 begab er sich nach Indien… mit ALS und Trachealkanülen, PEG, Beatmungsgeräten, Absauggeräte, Rollstuhl … und mit Assistenz.

Jetzt gibt´s seinen ausführlichen Reisebericht in zwei Ausgaben der

Fachzeitschrift beatmetleben – Perspektiven zur außerklinischen Beatmung und Intensivpflege

Air France hat mich sehr gekonnt von zukünftigen Reiseideen geheilt. Aber dazu mehr im zweiten Teil des Reports….

Gerade sind wir nach einer dreitägigen Flug-Hotel-Transfer-Reise tatsäch­lich im indischen Bodhgaya mit meinem Adaptivrollstuhl, einem E-Fix­betriebenen Motus CV und zwei Vivo 55 Beatmungsgeräten von Breas angekommen. Mit zwei sogenannten X-Pacs können wir das Leben der Beatmungsgeräte, und so indirekt auch mein eigenes Leben, derart verlängern, dass wir auch im ärmsten Bundesstaat Indiens, in Bihar, an die dreißig Stromausfälle am Tag kontern können. Also muss auch das Fliegen vom mondänen Deutschland in den immer am Rande der nächsten Katastrophe entlang-schlitternden Subkontinent irgendwie funktioniert haben.

Hat es auch. Und wie!

Wir sind mit dem BER-Zug zum Flug­hafen der deutschen Hauptstadt gefahren. Alles, was BER im Namen trägt, leidet definitiv an einer Seuche! Zug und Bahnsteig passten nicht zusammen, und so flog mein Rollstuhl mit dem ganzen Geraffel einmal beim Ein- und dann wieder beim Aussteigen erst einmal durch die Gegend. Die Fahrgäste halfen uns, die nötige Ordnung wieder herzustellen. KLM wusste bereits, dass wir kommen würden und wartete auf uns.

Ich habe die gesamten Flüge für mich und meine lntensivpflegekraft in der Businessklasse gebucht. Alles andere würde ein unwürdiges Reisen bedeuten. Eingeklemmt zwischen schreienden Kindern und dicken Herren, die sich ihre Socken ausziehen und zwischen den Zehen kratzen …

Der indische Einwanderungsmann in seiner Vitrine wollte streng wissen, ob wir zu einer Heilung nach Indien reisen würden. Nachdem Katharina, meine  Begleitung, das Wort „Bodhgaya” fallen ließ, da huschte ein freudiges Lächeln über das Gesicht des Beamten und wir erhielten unsere Einreisestempel. Wer unmittelbar nach Bodhgaya reist, der sucht die Nähe des Buddha, der dort vor mehr als 2.500 Jahren unter einem Feigenbaum sitzend die Gedanken dachte, die uns heute als Buddhismus bekannt sind. ….

Barriereunfreiheit in der Stadt Bodhgaya

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