Lilo Collm

19. November 2018
Lilo Collm

Schweren Herzens mussten wir uns leider auch von unserer Lilo verabschieden ? Unser aufrichtiges Mitgefühl an ihre Familie und Freunde.

 

Mein Name ist Lilo Collm.

Ich bin 68 Jahre alt, verheiratet, habe zwei erwachsene Töchter und zwei Enkelkinder. Ich war als Sekretärin tätig, bin aber auch ausgebildete Erzieherin. Kaum im Ruhestand, musste ich etwas tun: ich war dann Schulpatin und ehrenamtlich beim Blutspendedienst des DRK tätig und Mitglied in einer Fahrrad- und Wandergruppe des Sportclub Charlottenburg (SCC). Alle 14 Tage planten und führten wir Fahrradtouren durch. Zweimal die Woche trainierte ich im Fitnessclub. Im ersten Halbjahr 2015 fiel mir beim Vorlesen in meiner Schulklasse auf, dass sich meine Sprache veränderte, ich musste viel deutlicher artikulieren, um verständlich zu sein. Also war ich erst einmal beim HNO-Arzt, dann beim Hausarzt und später beim Neurologen, der mich sofort ins Krankenhaus zu weiteren Untersuchungen schickte. Es ging alles sehr schnell und bereits im August wurde mir im Krankenhaus mitgeteilt, dass es sich um eine schlimme unheilbare Krankheit handeln könnte. Im Dezember 2015 hatte ich einen Termin bei der ALS-Ambulanz der Charitè und das niederschmetternde Ergebnis: ja – ich habe ALS vom Bulbärtyp. Mitte 2016 bekam ich mein iPad, um mich zu verständigen. Im Oktober wurde mir eine PEG gelegt. Und seit November geht das orale Essen nicht mehr. Einschränkungen habe ich in der Halsmuskulatur, der Kopf kann nicht mehr gehalten werden und fällt auf die Brust. Und die linke Hand, besonders der kleine Finger, zeigt Lähmungserscheinungen. Den Haushalt mache ich, so gut es eben noch geht, selbst – unterstützt durch meinen Mann, der aber noch berufstätig ist. Einmal in der Woche habe ich eine Hilfe zum Putzen. Zum Physiotherapeuten werde ich gefahren. Allein auf die Straße gehe ich nicht mehr, weil eine erhebliche Gangunsicherheit besteht.