Nach langwieriger Vorbestellung im Bauhaus Dessau ist es doch gelungen, eine Führung in 2 Gruppen zu organisieren. So waren wir 8 Rollifahrer und 15 „Fußgänger“. Erster Schreck – das Rolliklo wird umgebaut. Doch es gab eine Alternative. Jedoch musste man außen um das Gebäude. Also kann es nach dem Umbau nur besser werden.
Mittels des original Lastenaufzugs ging es Rollifahrer für Rollifahrer nach oben. Nach einem Bummel durch den gut bestückten Museumsshop begannen unsere Führungen.
Das Bauhaus wurde 1926 mit einer Bauzeit von nur einem Jahr errichtet. Dieses Gebäude ist eines der ersten des modernen Bauens. Stahl, Glas, Beton sind bis heute die meistverwendeten Baustoffe. Nach den Gebäuden der Gründerzeit und des Jugendstils eine völlig neue Formensprache, die sich an der Funktion, Konstruktion und effektiver Bauweise orientiert. In dem Gebäude wurden viele Gewerke unterrichtet. Möbel, Lampen, Alltagsgegenstände, Teppiche, Malerei verbanden sich miteinander, um funktionelles Wohnen zu erschwinglichen Preisen zu ermöglichen. 1996 wurde das Bauhaus in die Liste des UNESCO – Welterbes aufgenommen.
Bereits im Foyer konnten wir die auch heute noch modern wirkende Beleuchtung betrachten. Die angrenzende Aula wird als Theater genutzt. Über eine wacklige Rampe erreichten wir die Bühne und die dahinter befindliche Mensa. Natürlich ließ sich selbst Ute Oddoy mit ihrem schweren E-Rollstuhl nicht von der wackeligen Rampe abhalten.
Weiter ging es mit dem Lastenaufzug in das erste Obergeschoss. Hier befindet sich das Zimmer des Bauhausdirektors Gropius mit der entsprechenden Möblierung.
Interessant war die Ausstellung über den Wettbewerb für das geplante Bauhausmuseum. Hunderte internationale Architekturbüros hatten ihre Entwürfe eingereicht.
Im Bauhauscafe´ endete unser Treffen. Bei warmen Speisen oder / und Kuchen war nun Zeit zum Erzählen.
Schön, dass alle angemeldeten Teilnehmer kommen konnten und dass Oliver und Ute wieder die Mitglieder ohne Auto mitgenommen haben. Herzlichen Dank für Frau Wallis und Vincent, die mich bei der Organisation unterstützten.
Zusammenfassend ist also ein Besuch des Bauhauses auch für Rollstuhlfahrer gut zu realisieren. Vielleicht in der warmen Jahreszeit verbunden mit einem Besuch der Meisterhäuser und einem Spaziergang durch den angrenzenden Park Georgium. Die Meisterhäuser sind zum Teil mit dem Rollstuhl befahrbar.
Anja Clement