Moin, ich bin der Michael aus Oldenburg.
Ich bin 61 Jahre alt, habe drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind.
Der ältester Sohn 37, Jahre alt, wohnt am Ort und springt mir bei, wenn ich Hilfe brauche.
Vor einem Jahr ist meine Frau nach über 35 Ehejahren verstorben. Nun wohne ich alleine in meinem kleinen Einfamilienhaus. Ich hoffe das ich dort noch lange wohnen kann…
Im Frühjahr 2022 hatte ich bei einem Kontrolltermin in der Uniklinik Münster die Diagnose ALS erhalten. Das ist aber gar nicht wichtig für mich, gibt halt keine medizinische Hilfe. Ich nehme weiterhin keine Medikamente. Was ich mal probiert hatte war nicht gut für mich, hat meine Wahrnehmung negativ verändert und mir wenig Vorteile gebracht. Nun höre ich weiterhin auf meinem Körper und überfordere mich nicht.
Das Ganze nahm 2008 mit einem Beinbruch seine Anfang. Danach konnte ich das gebrochene nicht mehr richtig Bewegen. Es wurde mit dem Gehen immer schlechter, ich war bei vielen Ärzten und ein Neurologe hatte mich dann zur weiteren stationären Untersuchung ins Krankenhaus überwiesen. Nach einer Woche (Ende 2011) kam die HSP (sporadische spastische Spinalparalyse) heraus.
Da war nur das rechte Bein betroffen.
Dann fing auch das andere Bein an, die Sprache wurde schwer verständlich, die Finger ließen sich nicht mehr schnell bewegen, so das in der stationären Untersuchung in der UKM 2014 die Diagnose auf PLS (Primäre Lateralsklerose) geändert wurde.
Mein Krankheitsverlauf ist zum Glück sehr langsam, so das die ich noch mit zuversicht in die Zukunft schauen kann. Seit fünf Jahren hat sich nicht wesentliches verändert.
Ich laufe nur noch mit Hilfe des Rollators, habe für lange Strecken eine E-Rollstuhl, kann noch Auto fahren ohne Umbauten, arbeite seit 1990 als Controller aber seit ca. zehn Jahren nur vier Tage die Woche.
Seit dem ich den Mittwoch als Ruhetag für mich eingefügt habe geht es nur sehr langsam mit mir Bergab.
Ich bin dabei mich selber neu zu finden. Veränderungen sind auch immer ein Neuanfang. Ich bin weiterhin positiv auf das Leben ausgerichtet. Der Glaube an Gott hilft mir auch immer wieder…
Ende